Einfluss von Farben, Formen & Design auf Nutzer

Wir gehen mit allen Sinnen durch die Welt, sind jederzeit Teil dessen, was uns umgibt. Ob im Stadtbild, in der Natur, ob in der Arbeitswelt oder zu Hause, mit der Art und Weise, wie wir uns kleiden, welche Umgebung wir wählen, wie wir sie gestalten – und wie diese uns formt. Der Mensch existiert stets im Kontext seiner Umwelt. Mit der gezielten Auswahl von Materialien, Akzenten, Möbeln, Farben und Designansätzen können wir bewusst Einfluss auf das Empfinden einer Umgebung und damit sogar auch auf unsere Stimmung nehmen. Es ist kaum zu unterschätzen, wie wichtig diese gestalterischen Entscheidungen sind und wie spürbar ihre Effekte. Architekten, Innenarchitekten, Ausstatter und Designer arbeiten dafür oft Hand in Hand. Ob mit aufwendigen oder einfachen Mitteln – Räume können ihr Potenzial dann maximal entfalten, wenn sie mit Konzept, Feingefühl und mit dem Menschen der konkreten Zielgruppe im Fokus, eingerichtet werden.

Wahrnehmung und Raumgefühl

Was beeinflusst unsere Wahrnehmung? Was bedeutet Raumgefühl? Und welche Faktoren nehmen konkret Einfluss auf diese beiden Aspekte? Beeinflussende Faktoren

  • Licht
  • Raumgrösse/Höhe/Tiefe
  • Umgebung/Farbe
  • Akustik
  • Formen/Materialien
  • Platzverhältnisse/Anordnung der Möbel
  • Privatsphäre
  • Geruch

Diese und weitere Elemente nehmen direkten Einfluss darauf, wie ein Nutzer einen Raum erlebt. Dabei sind insbesondere die Kombination und die Abstimmung der einzelnen Elemente aufeinander entscheidend.

Das Gebäude und seine Umgebung geben vieles vor.

Wichtig ist, nicht gegen eine bestehende Architektur zu gestalten, sondern vielmehr mit ihr zu arbeiten, sie aktiv zu nutzen. Das gilt auch für die Umgebung. Verfügt ein Raum beispielsweise über grosse Fenster, die gegen einen begrünten Innenhof gerichtet sind, so ist es sinnvoll, dieses Grün mit der Farbgestaltung auch in den Innenraum zu transferieren.

Licht

Ohne Licht ist alles andere Nebensache. Es ist die magische Zutat, die alles zusammenführt und Designentscheidungen erst richtig zur Geltung bringen kann. Es beeinflusst unser Sicherheitsempfinden, weil es zur Übersichtlichkeit beiträgt. Licht beeinflusst die Atmosphäre und damit unsere Stimmung, sowie unseren Aktivierungsgrad. Umso wichtiger ist die Entscheidung, welche Art von Lichtquellen in einem Raum genutzt oder integriert werden sollen.

Ob direktes oder indirektes, warmes oder kaltes, künstliches oder natürliches Licht – jede Variante ermöglicht auf ihre Weise, Farben, Materialien, Formen und ganze Räume entsprechend in Szene zu setzen.

 

Direktes/indirektes Licht

Direktes, ungebrochenes Licht ist wohl die am weitesten verbreitete Einsatzvariante. Es ist beliebt, um ganz einfach im Dunkeln für Übersichtlichkeit zu sorgen, einen Bereich gut auszuleuchten, aber auch um bestimmte Objekte bewusst, beispielsweise mittels eines Spots, in den Fokus zu rücken. Indirektes Licht hingegen fällt nicht direkt auf einen Bereich oder ein Objekt, sondern wird zunächst von einer Wand oder einem anderen Raumelement reflektiert. Dadurch entsteht eine sehr angenehme, weiche Beleuchtung, die weder blendet noch scharfe Kontraste bildet.

 

Warmes/kaltes Licht

Je nach Farbtemperatur (Anzahl Kelvin) haben Lichtquellen unterschiedliche Lichtfarben und damit unterschiedliche Wirkungen.

Warmes Licht hat eine niedrigere Farbtemperatur und wirkt dadurch gelblicher. Als die sanftere Variante wirkt es beruhigend, schafft eine gemütliche, entspannende Atmosphäre, ist jedoch auch ermüdend, indem es das Aktivitätslevel dämpft.

Kaltes Licht hingegen wirkt sehr aktivierend und belebend. Es eignet sich besonders für Arbeitsbereiche und die allgemeine Steigerung von Produktivität und Energie.

 

Natürliches/künstliches Licht

Licht beeinflusst den Tag-Nacht-Rythmus des Menschen mehr als alles andere. Dabei macht es allerdings einen Unterschied, ob es sich um natürliches oder künstliches Licht handelt.

Natürliches Licht ist in erster Linie Sonnenlicht. Es beinhaltet viele wertvolle Eigenschaften, die unter anderem auch unser Wohngefühl oder die Arbeitsatmosphäre intensiv beeinflussen. Sonnenlicht verändert seine Farbtemperatur je nach Tages- und Jahreszeit und unterstützt dadurch unseren natürlichen Rhythmus. Es hemmt die Produktion von Melatonin (Schlafhormon) und sorgt dafür, dass wir tagsüber nicht schläfrig werden. Doch auch die Wirkung von natürlichem Licht im Kontext zu Design ist zentral. Durch VELA surface von XAL als kalte Lichtquelle genutzt. seine vielseitigen Lichtfarben, den Einfluss von Wetter, Schatten und Lichtbewegungen, lässt es Räume, Farben und Formen lebendiger erscheinen. Gebäude-Architektur mit vielen oder grossen Fenstern vereinfacht das Spielen mit natürlichem Licht. Auch wenn nur wenige Fassadenöffnungen vorhanden sind, gibt es kreative Wege, um diese Lichtquellen zu nutzen – beispielsweise durch den Einsatz von Spiegeln, die das Licht in die Räume lenken.

Künstliches Licht kann natürliches Licht nicht gänzlich ersetzen, doch es gibt mittlerweile künstliche Lichtquellen, die Tageslicht imitieren können. Auch in diesem Bereich existieren Produkte, bei welchen sich die Lichtfarbe flexibel anpassen lässt. In manchen Settings hat künstliches Licht aber auch tagsüber seine Berechtigung und den gewünschten Effekt. Es lässt sich konzentrierter und besser lenken, unabhängig von Wetter und Tageszeit. Darüber hinaus lässt es sich besser kontrollieren und somit auch mit den gewünschten Ergebnissen im Innenarchitektur-Bereich einsetzen.

VELA surface von XAL als kalte Lichtquelle genutzt.

Grosse Fenster als natürliche Lichtquelle. Möbel: Carl Hansen & Son.

Raum

Raumgrösse/Höhe/Tiefe

Oft gibt der Raum bereits durch seine Dimensionen vor, wie er gestaltet werden möchte, was darin möglich ist und was nicht. Ein grosser Raum erfordert andere Gestaltungsmassnahmen als ein kleiner Raum.

Genauso wie ein hoher Raum anders wirkt und genutzt werden kann, als ein niedriger Raum. Hohe Räume ermöglichen viele Gestaltungsexperimente und bewirken, dass wir uns freier fühlen. Wir Menschen suchen zur eigenen Orientierung stets nach Begrenzungen. Wenn man die Decke eines sehr hohen Raumes beispielsweise dunkel hält, kann man mit diesem Umstand spielen. Löst man nach oben hin die Begrenzung auf und macht sie unsichtbar, kann man ihn dadurch fliessender erscheinen lassen, was letztendlich Geborgenheit vermittelt. Ein hoher, heller Raum hingegen kann schnell wie eine Turnhalle wirken.

Je niedriger eine Decke ist, desto einengender wirkt sie auf uns Menschen. Wir haben ein natürliches Empfinden dafür, wie hoch ein Raum sein sollte, damit wir entspannt stehen, uns bewegen können und nicht erdrückt fühlen. Doch in einem niedrigen Raum gibt es diverse Möglichkeiten, diesen angenehmer zu gestalten. Wärmere Farben vermitteln beispielsweise ein wohliges Gefühl. Ein harmonisches Zusammenspiel zwischen den verwendeten Tönen ist diesbezüglich genauso zielführend, wie der Verzicht, zu viele unterschiedliche Materialien einzusetzen. Essenziell ist auch, einen niedrigen Raum nicht mit Einrichtungsgegenständen zu überfüllen, sondern gezielt Akzente zu setzen. Insgesamt gilt, auf kleinem Raum den Fokus auf das gesamte Erscheinungsbild zu setzen und nicht nur auf einzelne Aspekte.

 

Die Funktion ist entscheidend

Ob hoch oder niedrig, gross oder klein – entscheidend ist letztendlich jedoch immer die Frage: Wofür soll der Raum genutzt werden? Je nachdem, für welchen Zweck ein Raum eingesetzt wird, sind unterschiedliche Massnahmen in der Gestaltung gefordert. Faktoren, die hier bedacht werden sollen, sind:

  • Welches Gefühl soll der Raum erzeugen?
  • Wie viele Menschen werden sich in dem Raum aufhalten?
  • Welche Aktivitäten finden in dem Raum statt?
  • Welche Rolle spielt Übersichtlichkeit vs. Privatspähre?
  • Wie soll die Raumorientierung gestützt/gelenkt werden?

Niedriger Raum als Hotelzimmer genutzt, mit warmen Farben und gezielt gesetzten Akzenten.

Hoher Raum als Hotel Lobby genutzt, mit dunkler und aufgelöster Deckengestaltung.

Farben

Farbtöne sind dasjenige, woran wir wahrscheinlich als erstes denken, wenn es um Innenarchitektur, Stil und Design geht. Sie sind die Basis und schaffen gleichzeitig den ersten oberflächlichen Eindruck, wenn man ein Gebäude oder einen Raum betritt. Wir nehmen sie meist schon wahr, bevor wir Strukturen und Formen erkennen, bevor wir Materialien sehen oder fühlen.

Eine Koloration der Flächen wird an unterschiedlichsten Stellen und auf verschiedene Arten räumlich eingesetzt. Wandfarbe, Bodenfarbe, Deckenfarbe, Vorhänge, Möblierung, Beleuchtung, Accessoires – sogar die Gebäudefassade, sowie deren Umgebung sind Bestandteile der Farbenwelt.

Das Gebäude und seine Farbenwelt

Es macht wenig Sinn, einen Raum unabhängig vom Gebäude, seinen Eigenheiten, seiner Struktur und seiner Umgebung zu gestalten. Wenn das Ziel ein rundes, in sich stimmiges Gesamtbild ist, müssen alle Komponenten berücksichtigt und ins Konzept miteinbezogen werden. Das bedeutet, dass nicht immer maximale Flexibilität gegeben ist – es heisst aber auch, dass bereits zahlreiche Orientierungspunkte und Einflüsse vorhanden sind, aus denen Inspiration gezogen werden kann.

Sei es für die richtige Wahl von flächigen Raumfarben oder die Bestimmung von einzelnen Farbakzenten – eine bewährte Herangehensweise ist, sich in einen Raum zu stellen und aus dem Fenster zu schauen. Welche Farbstimmung nehmen wir vor dem Fenster wahr, welche dahinter? Welche Strukturen oder Objekte sind draussen erkennbar? Wohin wandert das Auge? Wie viel Licht kommt durchs Fenster hinein und wohin fällt es? Daraus ergeben sich viele hilfreiche Ansatzpunkte, die zu einem harmonischen Gesamtbild mitbeitragen.

CI/CD und andere Einflussfaktoren

Für die Innenarchitektur und das Einrichtungskonzept einer Unternehmung sind selbstverständlich auch immer das Corporate Design, sowie die Corporate Identity entscheidend. Existiert bereits eine definierte Farbenwelt in der Kommunikation, so kann und sollte diese, zumindest teilweise, auch in die Gestaltung miteinfliessen.

Darüber hinaus ist die Nutzungsweise allgemein entscheidend. In einem betrieblichen Büro dürfen auch markante und starke Farben eingesetzt werden, wenn ein dynamischer, temporeicher Vibe gefragt ist. In der Hotellerie wird dagegen eher auf die Farbpalette «Pantone» zurückgegriffen, um schwächere, dezentere Farben auswählen zu können. Es empfiehlt sich, stets in ein und derselben Farbenwelt zu bleiben: entweder «Pantone», «NCS» oder «RAL» – aber bitte nicht mischen, da sich die Harmonien besonders durch die aufeinander abgestimmten Untertöne ergeben.

Nebst allen anderen Einflüssen sind die Raumgrösse und die Raumdimensionen bei der Farbenwahl entscheidende Faktoren. In kleinen Räumen eignen sich zum Beispiel sehr helle Farben, da sie den Raum grösser wirken lassen. Dunkle Töne hingegen «drücken» eher und lassen einen Raum damit niedriger und kleiner erscheinen.

Allgemein gilt: Beim Verwenden von Wandfarbe geht es grundsätzlich darum, eine Fläche aufzubrechen, eine Grenze aufzuzeigen. Bei der Entscheidung, Wände farbig zu gestalten und welche Kolorierung sie erhalten, sollte stets berücksichtigt werden, dass grosse Flächen eine sehr starke Wirkung entfalten. Dies erfordert eine subtile und bewusste Farbauswahl.

Warme und kalte Farben

Neben hellen und dunklen Farben existieren, gleich wie beim Licht, auch warme und kalte Töne, welche unterschiedliche Wirkungen auf uns Menschen ausüben.

Ein Raum, der mit warmen Farben gestaltet ist, wirkt nicht nur einladend und gemütlich, sondern auch aufmunternd. Denn viele warme Farben wirken aktivierend auf uns und regen unsere positiven Emotionen und unsere Energie an. Warme Farben machen uns geselliger, fröhlicher und eignen sich daher optimal für Begegnungszonen oder Bereiche, in denen eine positive Stimmung essentiell ist.

Kalte Farben hingegen bringen eine eher sachliche, saubere und beruhigende Wirkung mit sich. Sie sind besonders beliebt in medizinischen Bereichen und Arbeitszonen, die einen klaren Fokus und Konzentration erfordern. Diese Attribute sind aber auch in Entspannungsräumen gefragt, da sie sehr ausgleichend und entspannend wirken.

 

Kombinationen, Kontraste, Akzente

Um einem Raum mehr Facetten zu verleihen, können vor allem feine Kontraste sehr dienlich sein. Sie sind ein effizienter Weg, den Raum einteilen zu können und ihn rundum spannend zu gestalten. Farbdesign soll zu allen Seiten, in allen Ecken funktionieren und den gesamten Raum miteinbeziehen.

Farbkombinationen können starke oder dezentere Kontraste bilden. Starke Kontraste fordern das Auge mehr als die Feinen, welche oft nach dem Ton-in-Ton-Prinzip angewendet werden. Beide Ansätze haben ihre Daseinsberechtigung, sofern sie den Raum und die angestrebte Gesamtwirkung unterstützen.

Grundsätzlich ist es ratsam, ein Farbkonzept zu wählen, welches tendenziell nachhaltiger, anstatt trendfokussiert ist. Dies aus dem einfachen Grund, dass ein schlichtes Farbkonzept mehr Flexibilität erlaubt. Ergänzende Akzente können mit einem Möbelstück, Textilien oder Dekorationselementen gezielt gesetzt werden. Das erlaubt deutlich mehr Raum für kleine Veränderungen, an Stelle von auffälligen Wandfarben oder einer aussergewöhnlichen Bodenwahl. Ein guter Lösungsansatz ergibt sich durch die Verwendung von mehrfarbigen Stoffen, die sich vielseitig mit anderen Farben kombinieren lassen. Letztendlich sind ansprechende Gestaltungskonzepte immer ein harmonierendes Zusammenspiel von Farben, Formen, Design und Materialien.

Aus einem Projekt: Anlehnung des Farbkonzeptes an die Corporate Design Guideline von Speedgoat. Mehr zu diesem Projekt erfahren.

Formen

Über Farben nachzudenken bedingt im gleichen Zuge auch ein Nachdenken über Formen. Farben und Formen sind Informationen, die man bei der Betrachtung gemeinsam verarbeiten sollte. Das geschieht bewusst, wie auch unbewusst – aber nicht bei allen Menschen gleich. Entscheidend dafür, wie wir Formen wahrnehmen, ist unter anderem auch unsere Prägung. Welche Formen sind uns bekannt? Welche Form hat ein Tisch? Ein Stuhl? Ein Fenster? Welche Formen sind uns vertraut und welche fordern uns heraus?

Farben und Formen beeinflussen sich gegenseitig. Bei der Farbenwahl spielt eine grosse Rolle, ob es sich eher um organische oder aber markante, eckige Formen handelt.

 

Organische und eckige Formen

Organische Formen vermitteln tendenziell Wärme und «Cosyness», fügen sich, wie es die Bezeichnung erahnen lässt, organisch in ein Gefüge ein. Aus diesem Grund eignen sie sich besonders gut für Akzente und Farbtupfer, da die Form an sich auf höhere emotionale Toleranz stösst als bei einer sehr markanten Form. Organische Formen finden sich besonders in der nordischen, skandinavischen Designwelt. Gemütlichkeit, Wohlfühlen und Wärme stehen im Vordergrund. Runde Formen und grobe Stoffe tragen zu diesem Effekt optimal bei. Das Soziale steht im Zentrum, wobei runde, weiche Formen immer einladender und sozialer wirken als eckige, markante.

Bei eckigen, sehr kantigen Formen hingegen setzt man in der Regel eher auf gedeckte, zurückhaltende Farben. Sie wirken eher klassisch, schlicht und liefern klare Linien, feine Noten, die durch die entsprechende Farbwahl unterstützt und nicht überdeckt werden sollen. Der Fokus liegt auf den Details. Kubische und eher klassische Möbel stammen häufig aus Italien, wo die Designkultur seit jeher von zeitloser Eleganz geprägt ist.

Ecken und Kanten. Cube Office von Vitra in einem zurückhaltenden Himmelblau.

Organische Formsprache, kombiniert mit einer warmen Farbwelt, macht den Aufenthaltsraum zum gemütlichen Ort der Ruhe. Möbel von Andersen Furniture.

Design

Was alle Komponenten der Gestaltung vereint, ist das Design. Ob Interior Design als Ganzes oder das Design von Objekten im Einzelnen – hier vereinen sich alle Wahrnehmungen, das Licht, der Raum, die Farben, sowie die Formen. Es stellt sich die Frage, in welche Richtung ein Gesamtkonzept sich bewegen soll und wie die einzelnen Bestandteile miteinander interagieren sollen.

Harmonie im Raumdesign ergibt sich dadurch, dass die Hauptkomponenten Inneneinrichtung möglichst einheitlich in ihrer Designsprache sind. Dafür entscheidend sind vor allem die verwendeten Materialien.

 

Materialien

Zu den Details, die wir vorerst unbewusst und erst auf den zweiten oder dritten Blick bewusst wahrnehmen, gehören kleine Brüche in der Raumharmonie. Farben, Formen, vor allem aber auch Materialien spielen dabei eine zentrale Rolle. Hauptkomponenten in einem Raum sollten daher idealerweise Unterbauten im selben Stil und mit denselben Materialien haben. Holz zu Holz, Chrom zu Chrom, Farbe zu Farbe, damit die Brüche in der Optik reduziert werden und ein Gefühl von Einheitlichkeit, bzw. eine gestalterische Ruhe entsteht – selbst dann, wenn es sich um unterschiedliche Designs handeln sollte.

Ebenfalls wichtige Faktoren sind Textilien, wie beispielsweise Teppiche, Sitzpolster und Vorhänge. Hier sollte jeweils dieselbe Farbenwelt oder dieselben Strukturen verwendet werden, um ein stimmiges Gesamtbild zu erzielen. Details entfalten hier eine grosse Wirkung auf das Raumgefühl.

Stil

Stile zu mischen, kann einen Raum enorm bereichern – sofern gewisse Eckpunkte berücksichtigt werden. Wichtig ist, sich für einen Grundton in der Designsprache zu entscheiden und diesen dann mit daraus ausbrechenden Elementen anzureichern, anstatt ihn zu übertonen.

Ist ein Stil zu einheitlich, kann das wiederum schnell langweilig und leblos wirken. Unser Auge sucht Brüche, denn diese bieten automatisch Orientierungspunkte. Ein gutes Beispiel dafür sind zum Beispiel Stuckaturen. Sie brechen das monotone Bild einer Decke, führen unsere Auge zu einem bewusst hervorgehobenen Fokuspunkt – den wir dankbar annehmen.

 

Ein Raum, unterschiedliche Wirkungen

Insgesamt lässt sich festhalten, dass Farben, Formen und Design, genauso wie Licht und Raumdimensionen auf jeden Menschen anderen Einflüsse ausüben und unterschiedliche Gefühle auslösen. Der Mensch begegnet dem Raum stets mit seiner ganz persönlichen Perspektive und betrachtet ihn mit seiner subjektiven Wahrnehmung.

Mut zum Stilbruch mit dem Egg Chair von Fritz Hansen.

Das SCENE Bench System 1220 von +Halle machen Räume flexibel.

Beispiel Gestaltungsprozess und Entscheidungscheckliste

Die Herangehensweise für die Neugestaltung einer Immobilie oder eines Raums folgt keinem einheitlichen Muster, denn entscheidend ist immer der Ausgangspunkt. Nachfolgend dennoch ein paar sinnvolle Schritte, die dafür herangezogen werden können.

 

  1. Ein ausführliches und Gespräch zwischen Kunde und Auftraggeber zu Beginn des Projekts bildet die Basis, schafft Vertrauen und leitet einen konstanten Dialog ein, der sich bis zum Ende des Projekts durchzieht.
  2. Die planerische Visualisierung, in der Dimensionen und Orientierung definiert und geschaffen werden, bilden die Grundlage für die wichtige Zonenplanung. Wo soll was hin? Warum genau da? Wie harmonieren die Zonen nebeneinander? Wie ist der Fluss des Nutzers durch die einzelnen Zonen?
  3. Aufgrund dieser Pläne ergeben sich erste Produktvorschläge, die neue Fixpunkte bilden. Formen werden definiert, da diese bezüglich Umfang und Gesamtbild hier bereits eine zentrale Rolle spielen.
  4. Farb- und Materialkonzepte folgen häufig erst am Ende, wenn die Einrichtungskomponenten bereits definiert sind, da Qualität und Wirtschaftlichkeit für viele Kunden eine höhere Priorität haben. Hier stellen sich schliesslich die Fragen: Welche Farben? Welche Materialien? Aus welchen Gründen? Das entscheidet sich aufgrund der Nutzung, Belastung, Lichtverhältnisse, Corporate Design, etc.
  5. Darauf folgen die Betrachtung von Mustern vor Ort und die Evaluation der zur Auswahl stehenden Produkte und Farbnuancen – was manchmal zurück zu Schritt 3 oder neuen Herangehensweisen bei Schritt 4 führt.

Das MEER-Team entwickelt Einrichtungskonzepte in den Bereichen Gastro&Hotel, Care, Office und Public. Es berät und begleitet ihre Kunden von der Konzeption über die Planung bis zur Umsetzung.