Wichtiger Trend: Nachhaltigkeit

Ein wichtiges Thema, das uns immer mehr im Alltag begegnet, ist Nachhaltigkeit. Veränderungen in unserer Umwelt, Herausforderungen im Bereich von Ressourcen und der Druck auf soziale Verantwortung fordern dazu auf, uns mehr mit diesem Thema auseinanderzusetzen – auch in unseren eigenen vier Wänden. Das Bewusstsein und damit auch die Nachfrage wachsen. Dieses Bewusstsein überträgt sich auf den Markt, der zunehmend mehr Optionen bietet, nachhaltige Möbel zu wählen. Produkt- und Industriedesigner setzen sich intensiv mit neuen, möglichst nachwachsenden Materialien und umweltschonenden Fertigungsmöglichkeiten auseinander. Ein Trend, der Auseinandersetzung fordert. Doch Nachhaltigkeit ist nicht gleich Nachhaltigkeit. Es sind verschiedene Aspekte, die hier berücksichtigt werden müssen, um eine wirklich nachhaltige Entscheidung zu treffen.

Was sind nachhaltige Möbel?

Die Frage ist wichtig, aber nicht so einfach zu beantworten. Gerade weil das Thema immer mehr in den Fokus rückt und mehr Informationen verfügbar sind, erfolgt daraus leicht eine Überforderung. Kriterien der Nachhaltigkeit Vielfältig, komplex und manchmal unvereinbar:

  • Nachhaltig produzierte Möbel
  • Möbel aus nachhaltigen Materialien
  • Langlebige Möbel
  • Möbel, die vielseitig verwendet werden können
  • Schadstoffarme, abfallvermeidende Möbel
  • Möbel als Ergebnis von Recycling/Upcycling
  • Möbel mit modularem, reparaturfreudigem Aufbau

 

Rohstoffe wie Holz, Bambus, Kork, Baumwolle oder auch neue Materialien wie Algen und recyceltes PET gelten als nachhaltig. Aber ist ein Möbel nur nachhaltig, wenn es aus natürlichen Materialien gefertigt wurde? Oder ist ein Möbel nachhaltig, wenn es eine möglichst lange Lebensdauer hat? Vielleicht gar ein ganzes Leben lang oder über mehrere Generationen hinweg verwendet werden kann?

 

Ecodesign: Unterschiedliche Wege, ein gemeinsames Ziel.

Beständigkeit, Anpassungsfähigkeit und Wiederverwendbarkeit waren schon immer wichtige Schlagworte im Zusammenhang mit Produktdesign. Produkte sollen Sinn machen, auf ganzer Linie, sozial, ökologisch und wirtschaftlich. Zusammenfassen lassen sich diese neuen Wege zur Nachhaltigkeit unter dem Begriff Ecodesign. Nachfolgend finden sich diverse Beispiele von durchdachtem Produktdesign, das auch ökologischen Kriterien Rechnung trägt.

 

Nachhaltige Bezugsstoffe
Materialien wie Bezugsstoffe, die belastbar, aber trotzdem angenehm sein sollen, bilden in Bezug auf Nachhaltigkeit eine ganz eigene Herausforderung. Der internationale Büroexperte Bene achtet bei der Auswahl seiner Bezugsstoffe darauf, dass diese nicht nur optisch und qualitativ ansprechend sind, sondern eben auch nachhaltig. Hochwertige Schur- und Baumwolle, langlebigen Synthetikfasern wie Nylon, Viskose und Polyesterfasern oder Mischung aus Natur- und Kunstfasern kommen zum Einsatz.

Oeko-Tex Standard 100 spielt für Bene eine wichtige Rolle. Es handelt sich um ein weltweit einheitliches Prüf- und Zertifizierungssystem für textile Roh-, Zwischen- und Endprodukte. Die Stoffe Europost und Step aus dem Standardsortiment von Bene sind nach diesem Standard zertifiziert.

«PARCS TOGUNA CIRCLE» von Designer Pearson Lloyd trägt das Greenguard sowie das FSC-Zertifikat und ist mit den Oeko-Tex zertifizierten Bezugsstoffen Europost und Step erhältlich. Das Raum-im-Raum Element wurde mit dem reddot Design Award ausgezeichnet.

Der vielfach ausgezeichnete «CLUB CHAIR» mit Fusskreuz von Designer Pearson Lloyd ist vielseitig einsetzbar und trägt ebenfalls das Greenguard sowie das FSC-Zertifikat. Der Bene «CLUB CHAIR» ist optional auch mit hoher Rückenlehne erhältlich.

Club Chair

Recyclingstoffe haben einen immer grösseren Stellenwert. Einige Bezugsstoffe im Bene Standardsortiment werden zu 100% aus recyceltem Polyester hergestellt. Zudem sind 15% aller verwendeten textilen Stoffe zu 100% aus PET-Recyclingmaterial gefertigt.

 

Viele Bezugsstoffe sind zudem auch EU-Flower zertifiziert. Kriterien für Vergabe sind Energieverbrauch, Wasser- und Luftverschmutzung, Abfall, nachhaltige Forstwirtschaft sowie Lärm- und Bodenbelastung.

Langlebigkeit

Auch die Stoffauswahl von Girsberger, einem Schweizer Möbel Hersteller, setzt mit dem neuen Bezugsstoff Poseidon auf nachhaltige Materialien. Das Garn des Stoffes wird aus recycelten, aus dem Meer gesammelten Plastikabfällen gefertigt. Mit dem Gedanken an Nachhaltigkeit setzt das Unternehmen den Fokus aber vor allem auf Langlebigkeit.

Je länger ein Produkt genutzt werden kann, umso besser ist es für die Umwelt. Ein Schritt in die Richtung von Langlebigkeit ist deswegen auch die Betrachtung und Optimierung von Produktlebenszyklen.

Mit dem hauseigenen Remanufacturing bietet Girsbeger ein herstellerunabhängiges Dienstleistungsangebot an. Durch die Überarbeitung oder den Austausch einzelner abgenutzter Teile kann so die Nutzungsdauer von Möbeln signifikant verlängert werden. Für dieses Angebot erhielt Girsberger 2023 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis.

CAMIRO Drehstuhl

«Camiro» von Designer Martin Ballendat ist mit dem neuen Bezugsstoff Poseidon, der aus 100% recyceltem Polyester besteht, erhältlich. Der Drehstuhl wurde entwickelt, für flexible Arbeitsplätze und verfügt über automatische Gewichtsanpassung.

Hochwertige, haltbare Materialien garantieren eine ausgezeichnete Langlebigkeit. Auch deshalb, weil sie Umzüge und Lagerung besser überstehen. Das Unternehmen USM ist bekannt für seine belastbaren Produkte. Diese werden nicht nur aus robusten, dauerhaften, sondern auch fast vollständig recycelbaren Rohmaterialien hergestellt.

Modularität ermöglicht die flexible und damit nachhaltige Nutzung.

Das System USM Haller ist nicht ohne Grund ein Designklassiker. Maximale Individualisierbarkeit und Modularität sowie Nachhaltigkeit durch die unbestrittene Langlebigkeit bilden eine Kombination, die für viele Nutzergruppen auch in Zukunft spannend bleiben wird.

USM Haller Credenza | Enzianblau

Recycling und Upcycling

Es gibt immer mehr Beispiele von Unternehmen auf dem Markt, die auf nachhaltige Materialien setzen. Manche haben es sich zum Ziel gemacht, ihre Produkte so zu entwickeln, dass sie fast vollständig aus recycelten Materialien hergestellt werden können. Während beim «Recycling» Produkte in ihre Bestandteile zerlegt und dann für die Wiederverwendung aufbereitet werden, geht es beim «Upcycling» darum, Produkte oder Gegenstände so wie sie sind neu einzusetzen und mit anderen Elementen zu kombinieren. Eines dieser Unternehmen, das besonders auf Recycling setzt, ist die dänische Möbelfirma HOUE.

Unbekanntes Produkt

«ReClips» von Designer Henrik Pedersen besteht zum grössten Teil aus recyceltem Haushaltsplastik. Die Technologie, die es ermöglicht, Haushaltabfälle für die Möbelproduktion zu verwenden, wurde in Dänemark entwickelt. Der Stuhl vereint dänisches Design mit dänischer Innovation und ermöglicht damit neuartige Ansätze in der Produktentwicklung.

Auch das Schweizer Traditionsunternehmen Vitra setzt auf recycelte Materialien. Die Sitzschalen der Modelle HAL bestehen aus recyceltem Kunststoff, der ebenfalls aus Haushaltsabfällen stammt.

Plastik aus Haushaltsmüll wird zu Designermöbeln.
Der Einsatz des Recyclingmaterials aus Haushaltsabfällen verursacht gegenüber originärem Kunststoff weniger klimaschädliche Emissionen und verbraucht weniger Energie. Für die Stuhlbeine von HAL RE Wood wurde Eiche gewählt, was dem Design ein organisches, wohnliches Flair verleiht.

HAL RE Wood

Beliebter Werkstoff Holz

Wenn man an Nachhaltigkeit und Möbel denkt, dann kommt man schnell auf den Werkstoff Holz. Ein natürliches Material, das scheinbar endlos nachwächst. Eine Ressource, mit der die Menschheit seit jeher arbeitet, heizt und Mobiliar fertigt.

Besonders in Kombination mit Kunststoff bietet Holz einen willkommenen Kontrast – und bei richtiger Verwendung, ideale Nachhaltigkeit. Auch das dänische Unternehmen Andersen Furniture setzt auf Upcycling und kombiniert dazu recycelten Plastikmüll mit nachhaltiger Eiche.
Die Kreationen von Andersen Furniture bestehen aus so wenig Verbindungen und Materialien wie möglich und werden intensiv auf ihre Belastbarkeit getestet, sodass sie über Generationen hinweg halten. Wer nachhaltig einkaufen will, sollte bei Holz immer auf heimische Varianten setzen. Ahorn, Buche, Eiche oder auch Fichte und Kiefer bilden dafür gute, umweltverträgliche Optionen. Dabei ist es wichtig, auf das FSC-Zertifikat zu achten. FSC steht für Forest Stewardship Council und ist ein internationales Zertifizierungssystem für nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern.

Andersen Furniture arbeitet nicht nur mit FSC-zertifiziertem Holz, sondern hat sich sogar selbst als Unternehmen FSC zertifizieren lassen.

Eine wachsende Anzahl nachhaltiger Kreationen finden sich auch bei HAY. Um den ikonischen AAC Chair in einer nachhaltigen Varianten zu rekreieren, setzt auch HAY auf recycelten Plastik in Kombination mit Holz.

Mit zertifiziertem Holz und hochwertigen wasserbasierten Lacken produziert das Unternehmen seine Möbel nach strengen Anforderungen. Stärke, Belastbarkeit und Sicherheit stehen an oberster Stelle.

Der Vorteil von wasserbasierten Lacken gegenüber PU-Lacken ist die markant geringere Umweltbelastung. Sie sorgen für ein gesünderes Raumklima. Zudem haben sie häufig eine längere Lebensdauer als PU-Lacke.

About A Chair AAC22 ECO

Der Stuhl AAC 22 ECO trägt das EU Ecolabel als Zeichen des Umweltengagements

Gelebte Nachhaltigkeit dank bewährten Designs.

BEST PRACTICE IN DER STIFTUNG LE ROSELET:

Bereits im Jahr 2016 hat die Meer AG zum ersten Mal mit der Stiftung für das Pferd in «Le Roselet» zusammengearbeitet. Damals durften wir die Möblierung der Gartenterrasse durchführen. Zusammen mit den Betreibern und Architekten entschied man sich für BÄTTIG Gartenmöbel der Firma Manufakt. Die Designklassiker mit zeitlosem Design, hoher Belastbarkeit, Wetterbeständigkeit und vielseitigem Farbspektrum machten das Produkt zur idealen Option. Aus der Zusammenarbeit mit Schär Buri Architekten BSA SIA aus Bern, ist eine wertvolle Beziehung entstanden, welche bewirkt hat, dass wir u.a. mit dem Mobiliar-Unterhalt und -Bewirtschaftung der gesamten Stiftung betraut wurden

2023 durften wir eine Nachlieferung des Gartenmobiliars realisieren. Die gleichen Bättig-Modelle sind auch heute noch erhältlich – so konnten einzelne Komponenten ersetzt werden, ohne die Gesamtästhetik zu verändern. Die Restaurantterrasse des «Maison Rouge» wurde ebenfalls mit den Bättig-Stühlen ergänzt.

Im Rahmen dieses Projekts haben wir zudem auch die Innenmöblierung der Restaurants geprüft. Die Betreiber von «Le Roselet» hattne 2006 für den Innenbereich des Restaurants «Relais du Roselet» den Stuhl TORSIO der Kollektion Röthlisberger gewählt. Die Sitzgelegenheiten aus Formsperrholz und Furnier-Finish waren zwar 2023 noch in einem recht guten Zustand, jedoch reparaturbedürftig. Um auch hier einen möglichst nachhaltigen Ansatz zu verfolgen, hat die Meer AG mit dem Hersteller, Röthlisberger Kollektion, Kontakt aufgenommen und die Restaurierung des Mobiliars koordiniert. Der leichte, multifunktionale Stuhl hatte sich über all die Jahre hinweg mehr als bewährt. So war es eine leichte Entscheidung, die Stühle aufzuarbeiten, anstatt sie zu ersetzen. Nach der Instandstellung war das gesamte Stuhlkontingent wieder voll einsatzfähig und belastbar, was für die zahlreichen Anlässe, die regelmässig im «Relais du Roselet» stattfinden, unabdingbar ist.

Dank der kurzen Wege zwischen der Stiftung «Le Roselet» und dem Schweizer Familienunternehmen Röthlisberger mit Sitz in Gümligen, konnte eine effiziente und nachhaltige Auftragsabwicklung gewährleistet werden. Innerhalb eines möglichst engen Zeitfensters konnten die Stühle abgeholt, restauriert und wieder geliefert werden – ein einzigartiges Unterfangen, welches den Ansprüchen des Kunden mit einer nachhaltigen Lösung voll gerecht wurde.

Was gilt es bezüglich Nachhaltigkeit sonst zu beachten?

  1. Planung als A und O
    Langfristige Planung ist der beste Weg zur Nachhaltigkeit. Vielseitig einsetzbare Möbel, zeitlose Klassiker anstelle von Trendprodukten und reparierbare Optionen sind Kriterien, die dafür bei der Wahl miteinbezogen werden sollten.
  2. Auf Zertifizierungen achten
    Zertifizierungen und Siegel vereinfachen es Hersteller und Konsumenten sicherzustellen, dass die für die Möbel verwendeten Rohstoffe aus nachhaltiger Quelle stammen.
  3. Wartung und Service des Herstellers
    Viele Hersteller bieten einen Wartungs- oder Reparaturservice. So können einzelne Teile ausgetauscht oder repariert werden, anstatt dass ein Produkt entsorgt werden muss.
  4. Weg von der Wegwerfgesellschaft
    Ein Bewusstsein für Belastbarkeit und Langlebigkeit ermöglichen den Gegentrend zur Wegwerfgesellschaft In Bezug auf Mobiliar. Robuste Produkte können über Generationen hinweg in Gebrauch bleiben.

Meer AG entwickelt Einrichtungskonzepte in den Bereichen Gastro&Hotel, Care, Office und Public. Wir beraten und begleiten Kundinnen von der Konzeption über die Planung bis zur Umsetzung.